Einordnung Die 1990er Jahre waren die Jahre der "neuen Frauen" in der Rockmusik. Musikerinnen wie Polly Jean Harvey, Liz Phair oder Michelle Shocked standen für das breite Spektrum zwischen eher traditioneller Folkpräsentation und aggressivem Rock, in dem talentierte Frauen jenseits früherer Klischees erfolgreich waren. Dass aber Vorurteile die Szene beherrschten und die Sucht nach möglichst abgeschliffenen Popsongs manch kreatives Talent behinderte, dafür liefert Aimee Mann ein beredtes Beispiel.
Herkunft und Anfänge
Herkunft und Anfänge Die am 8. September 1960 in Boston geborene Psychiatertochter orientierte sich musikalisch zunächst am gängigen Geschmack der 1970er Jahre. Sie verehrte Elton John, begeisterte sich anschließend für den Punk und versuchte wie Nina Hagen zu singen. Nachdem sie mit THE YOUNG SNAKES erste Banderfahrungen gesammelt hatte, schloss sich M. als Sängerin und Bassistin der Bostoner Gruppe TIL TUESDAY an. Gemeinsam mit Robert Holmes (g, voc), Michael Hausman (dr) und Joey Pesce (p, org, synth) spielte sie den typischen amerikanischen Rock der 1980er Jahre: melodiös und rhythmisch, mit gebremster Aggressivität. Die Band, von M. später als "die CRANBERRIES der 80er" (dt. "Rolling Stone", 1/1996) charakterisiert, bekam einen Vertrag ...